Osterfeier
und Jubiläumswallfahrt
von Erwin Josef Tigla
Mehr als zwei Wochen sind inzwischen seit Ostern vergangen. Zwei Ereignisse
dieser Zeitspanne sollen aber festgehalten werden. Zwischen den römisch
- katholischen und den byzantinisch - orthodoxen Ostern, am 26. April,
feierte man beim Sitz des DFBB Ostern. Petronela Ranga buk einen ganzen
Tag Käsekuchen, Maria Neubauer und Eleonora
Miulescu
färbten Ostereier, Musik und Stimmung machte das "Banater Bergland"
- Trio - diesmal als Duo. Man tanzte, lachte, tratschte ausgiebig, feierte,
wie es sich bei einem Fest der Gemeinschaft gehört. Fünf Tage
später, am 1. Mai, wurde auf Anregung der römisch - katholischen
Diözese Temeswar die Jubiläumswallfahrt des Dekanats Karasch
zur Basilica Minor nach Maria Radna veranstaltet. Aus allen Teilen des
Dekanats trafen Wallfahrer in Maria Radna ein. 280 Pilger kamen aus Reschitza,
250 aus den Kroatendörfern Klokotitsch und Rafnik, je 75 aus Orawitza
und aus Bokschan + Tirol, 45 aus Kraschowa, 40 aus Steierdorf, 23 aus Neumoldowa
und aus dem Tschechendorf Gârnic an der Donau 15 Pilger. Die Wallfahrer
nahmen am Festgottesdienst in der Basilica Minor und am Kreuzberg teil.
Der Festgottedienst wurde in deutsche, rumänischer, ungarischer, kroatischer
und tschechischer Sprache gehalten. Konzelebriert haben Diözesanbischof
Monsignore Martin Roos mit Generalvikar László Böcskey
und allen römisch - katholischen Priestern, die im Dekanat Karasch
tätig sind. Dechant József Csaba Pál, Stadtpfarrer von
Reschitza, hat die Wallfahrt mitorganisiert. Die Pilgerreise zum grössten
Wallfahrtsort der Diözese brachte den Teilnehmern viel seelische Genugtuung.
Predigt in deutscher Sprache die SE Bischof Martin Roos
anläßlich der Wallfahrt des Dechanats Karasch nach Maria Radna
am 1. Mai 2000 hielt
"Kind, wie konntest Du uns das antun?" - so haben wir es eben im Evangelium
gehört. Selbst Maria und Josef verstehen vieles nicht. Warum handelt
Jesus so unverständlich? Und doch ist es für ihn selbstverständlich,
so daß wir besser fragen würden, warum sind wir so schwer von
Begriff? Der Glaube ist etwas Lebendiges und braucht wie alles Lebendige
Zeit zum Wachsen, sich zu entwickeln und zu reifen. Für Jesus selbst
ist es klar, daß er in dem sein muß, was seinem Vater gehört"
und deshalb braucht man ihn nicht erst lang zu suchen, man geht in das
Haus seines Vaters und dann findet man ihn dort. Wenn die Apostel nach
der Auferstehung denselben Weg des Glaubens geführt werden, geführt
werden müssen, denselben Weg gehen müssen, bis auch sie begreifen,
daß Christus all dies erleiden mußte, um so in seine Herrlichkeit
einzugehen", dann verstehen wir besser, daß auch uns kein anderer
Weg bevorsteht, keine andere Aufgabe uns obliegt, als daß auch wir
Schritt für Schritt uns führen lassen sollen und getreu, mit
Ausdauer und Treue den Weg des Glaubens (mit) gehen. Maria ist uns dabei
Vorbild, Weg-geleiterin und Mutter des Glaubens. Sie ließ sich führen,
ging hinter ihrem Sohne her und trat in seine Fußspuren. Sie war
die erste und getreueste Jüngerin des Herrn. Nicht umsonst heißt
es im heutigen Evangelium: Seine Mutter

bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen." (Lk 2,51). Auf
sie schauen wir heute besonders und wenden uns an sie, die uns Schutz,
Hilfe und Zuflucht ist - in einer Zeit, die es uns nicht leicht macht zu
glauben, die aber ebenso wie alle anderen eine Zeit der Gnade, Zeit Gottes
ist, der die Treue wahrt bis ins tausendste Geschlecht.
Der Apostolische Nuntius Jean - Claude Périsset
zum ersten Mal als Gast in Reschitza 25. April 2000