Das Ziel Rumäniens, Mitglied der EU zu werden, braucht
Zeit und Geduld, Östereich hat sechs Jahre lang verhandelt, bis es
Mitglied wurde. Die zwei-drei Jahre, die manche den mittel-osteuropäischen
Ländern als Zielvorgabe für die Mitgliedschaft versprechen, sind
Illusion. Sicher ist: für Rumänien ist die EU-Mitgliedschaft,
als europäisches Land, in näherer oder fernerer Zukunft Pflicht.
Dies waren einige der Grundgedanken, die die ersten Europatage im Banater
Bergland geprägt haben. Veranstaltet wurden sie vom Demokratischen
Forum der Banater Berglanddeutschen und vom Kultur- und Erwachsenenbildungsverein
"Deutsche Vortragsreihe Reschitza". Ziel war es, den Europagedanken der
Bevölkerung und den Lokalpolitikern näher zu bringen. Wolfgang
Wratschgo aus der Steiermark, Mitglied des Bundesvorstands der Europäischen
Föderalistischen Bewegung, Sektion Österreich, und Vorstandsleiter
des Europahauses Neumarkt (wo die Banater Berglanddeutschen schon so oft
zu Gast waren), gleichzeitig Kommunalpolitiker in Gleisdorf und Religionslehrer,
sprach an den drei Tagen, die er im Banat verbrachte, über die EU,
über den Amsterdamer Vertrag und über den Euro.
Anläßlich der Vernissage im Museum des Banater Montangebiets
Zum Besuch im "Diaconovici - Tietz" -Lyzeum, Reschitza,
Wolfgang Wratschgo trägt sich im Ehrengästebuch des
"Diaconovici - Tietz" - Lyzeums ein
Im Reschitzaer Verwaltungspalais über den Amsterdamer Vertrag
Erst wurde im Museum des Banater Montangebiets eine Plakate-Ausstellung über den Euro eröffnet. Im "Diaconovici-Tietz" - Lyzeum sprach Wolfgang Wratschgo vor Lehrkräften und Schülern über "Europa als Friedensidee", wobei die stellvertretende Direktorin Ana Kremm moderierte und die Kindertheatergruppe unter Lehrerin Ingrid Protocsil einen Sketch zum Besten gab. In der Karansebescher Lehrerbildungsanstalt empfing die stellvertretende Direktorin Gabriela Pfeifer den Gast. Wratschgo sprach hier über das zukünftige Europa und auch über die gegenwärtige Situation Österreichs in der EU. Anschliessend kam beim Sitz der PD der Amsterdamer Vertrag zum Gespräch. Samstag zur Mittagszeit sollte im Verwaltungspalais des Kreisrats ein Rundtischgespräch über den Vertrag von Amsterdam stattfinden. Leider erschien dazu bloss der Vizebürgermeister von Reschitza, Gheorghe Sârbu - Doagã. Ob der tobende Wahlkampf oder die Europauninteressiertheit der Lokalpolitiker Reschitzas an diesem Desinteresse schuld waren, bleibt dahingestellt. Kein gutes Zeichen für das Europaverständnis der Reschitzaer Lokalpolitiker! Von den erschienenen Vertretern der deutschen Gemeinschaft hielt Wolfgang Wratschgo seinen Vortrag trotzdem und es gab auch Diskussionen darüber. Am Nachmittag schlossen die Europatage beim Forumssitz mit dem Vortrag: "Was bringt uns ein europäischer Binnenmarkt?" Anschliessend traten die Kinder- und Jugendtanzgruppe des DFBB auf (Leiterin: Lisa Bell), die sich jetzt "Edelweiss" - Tanzgruppe nennen. Wolfgang Wratschgo wurde seitens der Vortragsreihe die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Inwiefern das Veranstaltungsnovum der Europatage im Banater Bergland etwas gebracht hat, diese Frage sollte man sich so nicht stellen. Rumänien hat noch ein starkes Defizit an Europaerziehung seiner Bevölkerung und seiner Politiker und solche Veranstaltungen sind sicher notwendig und müssen künftig intensiviert werden.