Kloster- und Kirchenessays in Rumänien

 

Suche und Findung

 

von Friedrich Engelbert


Schleusingen / BRD
Der Atheismus im kommunistischen Rumänien hofierte im Ausland mit seinen Klöstern. In das abendländische Bewusstsein zu Zeiten des Eisernen Vorhangs drangen vor allem die orthodoxen Klöster im Norden des Landes, in der Bukowina und der nördlichen Moldau. Obwohl im ganzen Land eine Vielzahl von Klöstern existiert; allein auf der Wegstrecke zwischen Piatra Neamþ bis Suceava über ein gutes Dutzend, sind insbesonders auch in der anderen Provinz des Altreichs, der Muntenia und Oltenia zahlreiche Klosteranlagen als sakrale Zeugen und Bewahrer der Kultur und Kunst des rumänischen Volkes zu bewundern, die jahrhundertelangen Fremdeinflüssen von Invasion und Belagerung durch die Türken standhielten. Zudem kommen in Siebenbürgen im ländlichen Raum die sächsischen Wehrkirchanlagen hinzu, die neben ihrer Zweckbestimmung als römisch - katholische, später protestantische, Gotteshäuser einen einmaligen Charakter als Schutz- und Trutzburgen der deutschstämmigen Bevölkerung aufweisen. Bereits im Jahre 1993 hatte die

Unesco die sächsische Kirchenburg Birthälm und das orthodoxe Kloster Horezu sowie ausgewählte Klöster der nördlichen Moldau in das Weltkulturerbe aufgenommen. Diese Bewertung nimmt der Bertelsmann Lexikon Verlag in dem neuerlichen Band 4, welcher im Juni diesen Jahres erscheint, seiner Edition "Schätze der Welt - Erbe der Menschheit" zum Anlass, dieselben in Bild, Dokumentation und künstlerischem Wort einer globalen Öffentlichkeit angemessen vorzustellen. Ich hatte vor zwei Jahren als Autor die Ehre gefunden, federführend für die zugehörigen Essays zu sein. Auf der letztlich im vergangenen Dezember in Rabat tagenden Kommission kamen über die bereits bestimmten Kulturdenkmäler und Naturparadiese für Rumänien noch die sächsischen Kirchenburgen von Tartlau, Kelling, Wurmloch und Keisd hinzu. Danach wurde vom Verlag keine Weiterung des Bandes vorgenommen, sondern in der betreffenden Ortsbestimmung auf Seite 202 die entsprechende Kopfzeile geändert. Sie lautet jetzt nicht mehr Birthälm und seine Wehrkirchen, sondern allgemein gefasster Wehrkirchenin Dörfern Transsylvaniens. Die Anforderungen für das Abfassen der Texte waren dergestalt, dass ihr Umfang nur zwischen 3500 und 4000 Zeichen (incl. Leerzeichen) betragen durfte, trotz Darstellung künstlerischer und kunsthistorischer Fakten, die allgemeinverständlich bleiben sollten, der Text den Anspruch eines, wenn auch kleinen Essays, erbringen muss und vom Autor ein zweiter wesenhafter Titel zu bilden ist, der ein Schlaglicht auf das ganze Objekt wirft und somit auch das Leserinteresse wecken soll. Bereits während meiner ersten Exkursion in Rumänien und speziell in Siebenbürgen im Jahre 1980 hatte ich durch Joachim Wittstock, der mich landeskundig begleitete, die Möglichkeit gefunden, die Kirchenburg von Birthälm zu besuchen. Es war an einem sonnigen Nachmittag Mitte Oktober. Am 1. Oktober diesen Jahres war meine geliebte Mutter in meiner Heimatstadt Schleusingen verstorben. Landschaft, Ort und Kirchenburgen in Siebenbürgen hinterliessen in mir erste Eindrücke, die ich in den Gedichten
Fahren nach Birthälm und Weinlese in Siebenbürgen niederlegte. Bereits vor Erscheinen meiner Gedichtbände sind diese Texte starker Eindrücke von dort zu Veröffentlichungen ausgewählt worden. Und auch danach. Aber wer glaubt damit, wenn auch nach Jahren, leicht einen Text von nur 4000 Zeichen niederschreiben zu können, irrt sich. Auch ich hatte mich gewaltig geirrt. Natürlich studierte und recherchierte ich Bildbände und Dokumentationen, schickte erste Niederschriften an Joachim Wittstock und Georg Scherg, jedoch konnten diese mich und den Lektor nicht zufriedenstellen. Zudem kam noch der Umstand, dass durch ein Missverständnis ein bereits mühevoll gefertigter Text verworfen wurde, weil außer der Beschreibung von Birthälm die im Umland stehenden Burgen in Wurmloch, Meschen, Schaal, Mortesdorf und Niemesch (der Dienstkirche des Pfarrers Stephan Ludwig Roth), die ich teilweise auch besuchte, Eingang gefunden hatten. Zuviel Historie, Landschaft und Wein, zuwenig Platz dafür.

"In einem südwärts verlaufenden Seitental der Großen Kokel, etwa auf halber Strecke zwischen den Städten Schäßburg und Mediasch, liegt Birthälm, ehemaliger - und bis

tief ins 19. Jahrhundert - Bischofssitz der evangelischen Landeskirche Siebenbürgens.

Das Land selbst, eine Hochebene innerhalb des Karpatenbogens, wird lateinisch und

rumänisch Transsilvania genannt, das heißt wörtlich "jenseits der Wälder". Das

Gebiet zwischen dem Unterlauf der Großen und Kleinen Kokel aber nennen die

Ortskundigen das "Weinland". Talauf und talab nämlich liegen die Dörfer, auf deren

Bergen die Weine mit ihren großen Namen wachsen, der Reichesdorfer, Langentaler,

Seidener, Bulkescher und nicht zuletzt der Birthälmer von der "Herrrenkatz" (einer

mundartlichen Verballhornung des Wortes Hörnerkatze für Eichhörnchen), nach dem

Flurnamen des Bergrückens. Dieses Transsilvanien ist eine durch menschliche Hand

und geschichtliche Schicksale geprägte Landschaft, die nichts mit der

Phantasieschöpfung wie die Vampirgestalt eines Dracula zu tun hat, umso weniger, als

Dracula vom Borgo-Paß herkommt, der geographisch genau genommen schon jenseits

der Karpaten, also außerhalb Siebenbürgens läge. Auch das Schloß, das fälschlich für

das seine ausgegeben wird, ist in dieser Gegend nicht zu finden, nie hat eines da

gestanden, und die Törzburg bei Kronstadt, die der Tourismus bei Kronstadt dafür in

Anspruch nimmt, liegt viel zu weit südlich. Damit verliert Fabel und vorgebliche

Landschaft jede Glaubwürdigkeit, poetische Lizenz und Wirklichkeit sind zwei

verschiedene Dinge".

... "Das Dorf Birthälm, in katholischer Zeit noch nach dem Heiligen Bartholomäus benannt, liegt also zwischen Weinbergen, Äckern, Gärten und Wäldern. Die Straße

kommt auf dem Talgrund heran, in dem zur Brunftzeit der Hirsch röhrt, läßt sich

endlich von spitzgiebligen Wohnhäusern fränkischer Bauart einfassen, hinter denen

Hof, Wirtschaftsgebäude, Ställe, quergestellte Scheune und Obstgarten liegen, ehe

dann der Hang ansteigt, auf dem die Terrassen für den Weinbau angelegt wurden. In

der Dorfmitte liegt der Marktplatz mit Rathaus und Schule, hier teilt sich die Straße,

weicht nach zwei Seiten aus und schließt einen Bergkegel ein, auf den sich zwischen

den ringsum zurückweichenden Hängen, Weingärten, Äckern und Weiden, innerhalb

dreier, immer enger und höher umeinandergelegter Ringmauern die von der Kirche

gekrönte Wehranlage erhebt..."
Schön! Also, wenn es zu schön wird, dann streichen!

Erst die fünfte Abfassung war zur vorläufigen Endform auserkoren worden:

Das umgekehrte TürschloßBirthälm und die dortigen Wehrkirchen

In der Dorfmitte von Birthälm, dem ehemaligen

evangelischen Bischofssitz, liegt der Marktplatz mitRathaus und Schule. Dahinter steigt ein Bergkegel anauf dem sich zwischen den ringsum zurückweichendenHängen, Weingärten, Äckern und Weiden, innerhalbdreier, immer enger und höher umeinandergelegterRingmauern die von der Kirche gekrönte Wehranlageerhebt. Es stuft sich alles hinan mit Mauern, Türmen,einem langen hölzernen und überdachten Treppengang, durch dessen Luken undZwischenräume der Blick ab und zu in Garten- oderMauerwinkel fällt, auf Buschwerk und Blumenbeete.Ein Besucher muß, um hinaufzugelangen, unter sechsTürmen und manch einem Fallgitter hindurch.Selbst der höchstgelegene Innenhof ist noch durch zweiTürme geschützt. Insgesamt diente die Anlage derVerteidigung, trug Wehrgänge und Schießscharten,heute birgt einer der beiden obersten Türme zwar nichtGräber, aber die steinernen Grabplatten verstorbenerBischöfe, darüber die Glockenstube, der andere diefrühere Ratsstube, die Schule, dazu einen Raum alszeitweiligen Gewahrsam für zerstrittene Eheleute.Außerdem dienten diese Türme noch alsVorratsspeicher.Schöne Steinmetzarbeit an Portalen, Türstürzen undam Maßwerk der gotischen Fensterbogen erweisen sichals einziger Aufwand dieser Baukunst - zu mehr reichtees nicht. Man schuf Meisterwerke der Schmiedekunst,etwa das einmalige Türschloß zur Sakristei, das miteiner einzigen umgekehrten Schlüsselumdrehung den Riegel an allen vier Seiten des Türrahmensdutzendfach einschnappen läßt: eine tüftelige Arbeit,die an den Bau eines Uhrwerks erinnert. Das Gestühlim Chor der Kirche zeigt reiche, heute noch guterhaltene geometrische Intarsienarbeit zweier Söhnevon Veit Stoß. Und nicht zuletzt muß der Flügelaltarals eines der bedeutendsten Werke bildender Kunst inSiebenbürgen erwähnt werden. Er ist das Werk einesunbekannten Meisters, der aber ein Stück von der Weltgesehen haben muß - zumindest den WienerSchottenaltar, wie einzelnen motivischen Anregungenzu entnehmen ist. Abgesehen davon gibt es keineBezüge auf oder zur heimatlichen Landschaft, aberauch keine Phantasiestädte, eher WienerStadtansichten - Durchblicke in Gänge undrückwärtige Räume auf städtische Straßen und Plätze,

auch in die freie Landschaft. Dargestellt sind biblische Szenen und die Leidensgeschichte Christi nach demKanon jeglicher Altartafelmalerei mit einer Werktagsund einer Sonntagsseite, auf welcher diePassionsgeschichte einerseits und das Marienlebenandererseits zu sehen sind. Außerdem sind dievorreformatorischen Bilder besser erhalten, weil diedarauf befindlichen Heiligen vor der evangelischenNachwelt zugeklappt wurden. Dieser Altar wurde erstunlängst bis in die Vergoldungen des umgebendenfiligranholzgeschnitzten Ranken- und Maßwerksrestauriert. Das hohe gotische Maßwerk mit einersteingemeißelten geometrischen Ornamentik in Chor -und Längswänden enthält keine Farbfenster. Dadurchist das Schiff hell ausgeleuchtet und der Blick auf denAltar als geistigen Mittelpunkt gelenkt. Auskatholischer Zeit sind im Erdgeschoß des einenSeitenturms nur noch Spuren von Fresken einerMarienkapelle zu sehen, kaum noch zu erkennen undumso weniger zu beschreiben und zu deuten.Die liebliche, vom Weinbau geprägte, Gegend ist einedurch geschichtliche Schicksale hervorgegangeneLandschaft. Das Landesinnere Siebenbürgens wurdeseit dem 12. Jahrhundert von deutschen Bauern undHandwerkern besiedelt. Der Freibrief des ungarischen Königs Andreas II. gestattete ihnen, auf dem seithersogenannten Königsboden zu bauen und zu leben, mitder Aufgabe, die Krone gegen feindlichen Einfälle derVölkerschaften aus dem Osten zu verteidigen. Diessetzte entsprechende Anlagen voraus, die mit der Zeitdie bauliche Form von Burgen annahmen. Im Notfall konnten darin alle Bewohner samt Vieh und Vorrätenunterkommen.Die Aufmerksamkeit aller Besucher sollte auf das Bewahren dieses einzigartigen Bauwerks gerichtetbleiben".

"Wie ist das Leben heut in Rumänien?" "Danke, ganz gut!" "Wieso ganz gut?" "Na ja, halb Rumänien kauft und verkauft. Die eine Hälfte sind Händler und die andere Hälfte werden es bald auch. Schau, das ist unsere Bukowina, dorten ist das Regat, das Altreich. Die Leute sind hier offener und hilfsbereiter gegenüber den Fremden. Krumpirn und Kraut füllen den Bauern sein Haus und sein Bauch". "Danke Gott, wir haben auch ein Stückchen Mamaliga!", sagt der Rumäne. "Sie essen alle mit Holzlöffeln aus einer Schüssel, sind kerngesund, sie bringen aus dem Gebirg das Holz und holen den Mais nach oben. Brot ist ganz selten". Auf der Klostertour nach Putna, Moldowitza, Woronetz, Sucewitza. "Stefan der Große hat nach jedem Sieg ein Kloster gebaut!" Nebel in den Bergen. Regen. Im Klosterhof von Putna, nahe der ukrainischen Grenze, klappert die Toaca, vor der Andacht von einer diensttuenden Nonne geschwungen, links wohnen die Nonnen und der Priester, rechts liegt das Museum. "Die Katholiken machen das Kreuz von links nach rechts mit der ganzen Hand, und die Rumänen, die Orthodoxen, machen mit drei Fingern von rechts nach links". Erstmals stieß ich Mitte der achtziger Jahre in den Norden des Landes vor, die Maramuresch. Das dortig teilweise noch urtümlich archaische Leben bezaubert mich, nabelte mich von der Moderne und dem Zeitgeist der restlichen Welt ab. Zur Bukowina, dem ehemaligen k & k - Buchenlande, ist es nicht mehr allzu weit. Bei einem Besuch eines Vettern meiner Nachbarin Lucia, der unweit von Suceava auf einem Dorfe lebte, konnte ich unter seiner Führung erstmals ein orthodoxes Kloster besichtigen. Es war seinerzeit das moldauische Kloster Dragomirna. Die Reise- und Zeitumstände brachten es mit sich, dass wir gerade zur Abendmesse dort eintrafen. Wir konnten ihr teilhaftig werden. Die Begegnung mit den Nonnen berührte mich. Ich habe darüber das Gedicht

Im orthodoxen Kloster ("An der Europastraße") geschrieben. Aber erst im Herbst 1997 unternahmen Bruno, seine rumänische Frau Artemiza mit Sohn Adrian mit mir zusammen als nunmehr gewordener Freund eine ganztätige Klostertour.
Bilderbibel im Freien

Bemalte Kirchen im nördlichen Moldawien

In der Landschaft von bewaldeten Bergen und grünenHängen zwischen Ostkarpaten und Pruth fallen fünfKirchen ihrer Außenfresken wegen ins Auge. BeiMoldowitza sind die Malereien schon aus der Ferneüber spitzgieblige Dächer und Türme desKlostervierecks hinweg zu sehen. In Woronetz 1488und Humor hingegen ist die Klosterkirche statt mitZellen- und Wirtschaftsgebäuden nur von einemniederen Mäuerchen und einem vergrasten Gartenumgrenzt. Aber auch in Arbore und Sucewitza kommtdie größte Bedeutung der Klosterkirche zu.Die Fresken entstammen späteren Stiftern und Künstlern. Kloster Woronetz, das Schmuckstück derBukowina, wurde unter dem Metropoliten GrigoreRosca von nicht näher bekannten Künstlern ausgemalt,Meister Toma gilt als Maler von Humor unter FürstPetru Rares, der auch Stifter der Fresken vonMoldowitza und Arbore war. Zuletzt wurde die Klosterkirche von Sucewitza gegen Ende des 16.Jahrhunderts von den Brüdern Ion und Sofroniegemeistert unter Fürst Petru Schiopul.

Im Inneren aller Kirchen, mit Vorschiff, Grabkammerund Hauptschiff, ist es immer etwas dämmrig. DasDunkel erhöht bei Gläubigen die Ergriffenheit, vertieftfür andere den Eindruck des Mystischen. Licht, das ausder Höhe durch die Fenster der Kuppel in Strahlenbündel einfällt, verstärkt diesen Eindrucknoch. Von einst byzantinischen wird bei moldauischenGewölben gewaltige ästhetische Steigerung durch eindazwischengefügtes ondell erreicht, das sie um eineEtage höher setzt. Die einzigartigen Malereien derAußenwände sind nach Al-Fresco-Regeln auf nassenPutz aufgetragen. Als Grund dient in Woronetz seineinmaliges Blau, in Arbore ein Grün, das mitAnspielung auf die Auferstehung auch Ostergrüngenannt wird, in Humor herrscht Rotbraun. Wenigerauf eine bestimmte Farbe fixiert sind die übrigen.Aus dem Leben Christi sind nur die Hauptepisodenohne Gleichnisse oder Wunder dargestellt, szenischzusammengesfaßt, vor gewohnten Hintergrund vonbergiger Landschaft oder Burgen, ohne andereGestalten, als zum Verständnis nötig. Ihre Haltung istnicht statisch, in sich gerundete Gestik; Faltenfall oder- flug verleiht ihnen ebenso wie der Gesichtsausdrucksoviel Bewegung, wie sie geistiger Dynamik innewohnt: alles ist auf Vergeistigung und deren Sichtbarmachung bedacht.Die Westwand der Klöster zeigt meist das JüngsteGericht und den Höllensturz der Sünder. In Woronetz etwa, wo in hierarchischen Etagen Heilige undHimmlische Heerscharen zu sehen sind, ist auch das Höllenfeuer dargestellt, nicht ohne etwas wieschadenfrohen Witz auch Teufelsfratzen undGrotesken, die von weitem an Hieronymus Boscherinnern. Die Südseite zeigt die Wurzel Jesse nach dembiblischen Stammbaum. In immer neuausschwingender Unrahmung durch zauberhaftrankende Verästelungen sind auf blauem Grund übergut zwei Drittel der Längswand die Stammväter Christi"aufgezählt". Jeder trägt ein Spruchband, das ihm beim Namen nennt. Für eine nicht lesekundigeGemeinde eine zwar überflüssige, aber dekorativeBeigabe. Die ganze Malerei war eigentlich eineBilderbibel. Zudem ist an der Südwand invierundzwanzig Bildern ein visueller Lobgesang auf dieJungfrau Maria angestimmt. Als Schlußszene wirdnoch die Belagerung von Konstantinopel geschildertzur Erinnerung an die Schlachten Stefans des Großen.Der Türke gals als Erzfeind. Darum entstanden in dieser Zeit so viele Klöster: als Glaubensverkünder undKulturboten. Der Maler von Arbore wich einer direktenTürkendarstellung aus. Er malte nur die Überwindung

des Bösen im Kampf des heiligen Georg mit demDrachen.Die Ostseite von Woronetz läßt in neun Stufen überhundert Heiligengestalten in den Blendarkaden derApsiden als Fürbitter der bedrohten Heimat sehen. Die Nordwand hingegen ist, trotz weit vorgezogenerSchindeldächer, wenn vom Regen nicht abgewaschen,bis zur Unkenntlichkeit verblaßt.Dem Rumänen ist Woronetz ein Sinnbild der Moldau.Es ist aber mehr: Eine Synthese all dieser Klöster,sichtbarer Ausdruck und Krönung des geistig undästhetischen Schöpferwillens, den Unbilden der Zeitund der Ungunst nicht bloß lokaler Geschichte zumTrotz.

Wieder eine Schmiede, ein großes Holztor mit Verzierungen an Brettern und Balken und breiter Überdachung mit Holzschindeln. Überhaupt die Dächter, die Schindeln besitzen eine Kimme, so dass sie nur gegeneinander eingesetzt werden können. Aus rohem Holz gehackt sind ein Tisch, einfache Stühle, eine Truhenbank an der Wand

mit dem Kachelofen. Lehmfussboden, unter der flachten Decke sind Rundholz und Haken zum Aufhängen von Sachen. Durch kleine Fenster hat man kaum einen Ausblick und nur wenig Licht kommt herein. Fliegenblaue Aussenwände, im Hof

steht der Backofen im Quadrat aus einfachem Rundholz überdacht. Auf der strohgedeckten Scheune wächst das Stroh aus, wird wieder grün. Im Stallschuppen rechts und links daneben eine Tierbox. Er beherbergt noch einen Leiterwagen und eine hohe Truhe - offenbar eine Futtertruhe oder einen Getreidekasten. Über dem Stallboden liegen starke Brennholzäste, inmitten des freien Dachraumes sind eingezogene Stangen als Lagerstützen. Vom Dach her reicht es muffig, so dass man wieder nach draußen strebt. Dort ist eine Sitzbank, ein großer Tisch mit gehälftetem Stamm und Holzbeinen.
Das Primäre war ihnen der Ackerboden, dann kamen das Holz für ihre Häuser, Zäune, Schopfen und Ställe, dann der Lehm für Tenne und Fußböden und die aus Fichtenholz gehackten Schindeln, die Weidenruten und buchensihlanken Zweige, mit denen sie ihre Zäune flochten. Das Wichtigste war die Mütterlichkeit der Frauen und die Fruchtbarkeit des Bodens. Alles andere ist roh gehauen, ungelenk scheinend miteinander verknüpt, Morschheit und Krummheit sind dicht beieinander, wie eben die gewachsene Natur, grob gemauert und verputzt, das meiste der Verwitterung anheim gegeben. Aber in den Stuben und Ställen war es warm durch Menschenliebe und Tiernähe. Man muss zu der Anschauung gelangen, dass gerade durch die jahrhundertlange Herrschaft der Türken auf dem Balkan die rumänischen Fürstentümer und auch

Siebenbürgen durch immer höher auferlegte Tributzahlungen der Hohen Pforte ausgepowert wurden. Die Provinzen behielten zwar ihre innere Autonomie, konnten aber dadurch mit der Entwicklung des mittleren und westlichen Europa nicht mehr Schritt halten. Die Defizite des 19. Jahrhunderts sowie die gegenwärtigen gegenüber Mitteleuropa, das von den Osmanen verschont geblieben, können ein nachhaltiger Tribut an Istanbul sein, die einen baldigen Beitritt auch Rumäniens in die Europäische Union, in welche schließlich auch die Türkei gelangen soll, erschweren.
Romans Leben schien von nun an erfüllt, als er die Ausfallstraße gefunden, die ihn, obwohl er weitab von daheim in einem Balkanland tourte, wieder zu dem walachischen Kloster zurückführte, das er vor ein paar Stunden verlassen. Dort wollte er für mehrere Tage und Nächte bleiben und war im Begriff sein Domizil aufzusuchen. Das Versprechen einer Nonne war das unsichtbare Band, das einzige was ihm momentan Geborgenheit in der Fremde verhieß und glauben machte, wie nach Hause zu gelangen. Ein Maigewitter war vor einer Viertel- oder Halbenstunde heruntergekommen und die Chaussee stand noch unter dem Einfluß der überschüssigen Nässe, so daß man größeren oder kleineren Pfützen und Wasserklatschen an den Scheiben von vorüberfahrenden eiligeren Fahrzeugen geschickt ausweichen mußte. Der späte Nachmittag verlief sich in den Abend und der sauber gewaschene Himmel leuchtete wie eine Verheißung. Roman wollte im Kloster recherchieren und dokumentieren, um darüber zu schreiben. Er fuhr durch die einfachen oltenischen Dörfer und kleinen Städte; eigentlich hatte er bis zur Stunde nichts gewonnen außer den eigenen Mut, wieder wohlbehalten und geläutert nach Hause in seine ostdeutsche Heimat zurückzufinden. Seine Wegbegleiter waren oft gemischte Gefühle über verlorene oder verpaßte Gelegenheiten seines Lebens, und derer waren es viele. Aber dieser Abend war anders Er war im Begriff, in eine andere entrückte Welt einzutreten, die ihn gültig und vorbehaltlos empfangen wollte. Obwohl er kaum hungrig war, griff er im Fahren immer wieder zu den weißen Laib rumänischen Brots, um sich eine Krume abzubrechen. Damit würgte er Sentimentalitäten hinunter. Er dachte an sein Zuhause, das eigentlich keines war; denn er lebte nach dem Tod seines Vaters allein - das die Quintessenz und Konsequenz eines verlorenen Dichterlebens war. Der Klosterort empfing ihn im dörlichen Ambiente des Feierabends, Hunde und Gänse mit flaumigen Gösseln liefen unbekümmert vor dem fremden Auto auf der Dorfstraße herum, alte Bauern saßen auf Bänken am Zaune vor ihren flachen Häusern. Der deutsche Roman mit dem rumänischen Namen fuhr, als sei er schon immer hier gewesen, durch das weit geöffnete Tor den Klosterberg hinauf und gelangte erst durch ein weiteres Tor in einen Hof, wo er das Auto abstellte. Er sah niemanden und niemand schien ihn zu beachten. Seine Hab- und Schreibseligkeiten, die er zu brauchen meinte, nahm er samt einigen deutschen Bierbüchsen und einer Mineralwasserflasche voll Zui-

ka heraus und betrat durch einen weiteren Torturm das Innere des weiträumigen Hofes mit der Kirche, eingeschlossen von Gebäuden mit langen bogenartigen Gängen. Auf der Treppe kam ihm die noch jüngere Nonne mit dem netten Gesicht entgegen, die zu Mittag in der Kanzlei die Konditionen mit dem Lehrer ausgehandelt hatte. Er konnte sie nicht gleich als solche erkennen, da sie jetzt weder Haube noch Brille trug. Ihre Haare waren nur mit einem Kopftuch bedeckt. Wortlos nahm sie seine schwere Reisetasche und führte ihn auf das Zimmer, um es für ihn zu bereiten. Zu Abend aß er andächtig im Essenraum für sich allein. Von der heißen Milch schöpfte er sich mit der Kelle aus dem flachen Topf immer wieder nach, seit seiner Kindheit bei einer Tante hatte er solch eine Milch nicht mehr getrunken, der Schafskäse mit dem Brot schmeckten würzig und frisch, zumal er sich löffelweis Smântâna, süßen Rahm, dazunahm, die in einer großen Tasse bereitstand. Anschließend ging er in die Kirche, um der Andacht der Nonnen beizuwohnen. Er stand weder diesseits noch jenseits des christlichen Glaubens, und die Orthodoxie wirkte auf ihn fremd und anheimelnd zugleich. Die eindämmernde Nacht betrachtete er von der Terasse des einstigen Fürstengemachs; tief unten das schlafende Dorf, darüber Buschwerk und herrlicher Mischwald ansteigend bis zu der ruhigen Bergkette, über die sich ein stiller Himmel mit aufflammenden Sternen wölbte. Die vergangenen Tage mit der gesamten Reise und den inneren Auseinandersetzungen und Sorgen waren für Roman sehr anstrengend gewesen, so daß er erschöpft bis in den frühen Morgen schlief. Ein Unwetter schien ihn zu wecken, das an die Fenster ebenso heftig drückte wie daran zerrte und mit eigenartigem Sog und Wehen immer unheimlicher wurde. Wellen von Lust und Angst schlugen durch ihn hin, als ob der Leibhaftige hinter den Scheiben auf den günstigsten Moment wartete, um ihn zu holen. Er hatte ein ähnliches Gefühl schon einmal zu Hause erlebt, als er zu weit gegangen und sein Innerstes in fiktiven sinnlichen Ansprüchen und Vorstellungen verbrannte. Nun schien sein Ende nicht mehr weit. Aber ein anderes beruhigendes Gefühl löste seine Angst. Nur mit seinen Augen noch beweglich, sah er durch das kleine Fenster gegenüber im Schein des schwachen Flurlichts ein lebendiges Marienbild mit dem Gesicht seiner Mutter: mit stummer, aber liebevoller Gebärde besänftigte das höllisch anmutende Heulen und Jaulen von draußen und rettete seine verlorene Seele. Augenblicke später bemerkte er, daß in Wirklichkeit alles anders war. Vom Clopotoc ertönte, wie seit Jahrhunderten auch, vor Beginn der Messe der einfache Seelenklang einer Glocke. Ein ruhiger klarer Morgen zog herauf bei verdämmernden Sternen über der Bergkette und im Zimmer gab es gar kein Fenster zum Flur hin, sondern erst im nächsten Raum über der Wand, wo das Bad war. Dieser bewußtseinsklare Traum war ein Warnsignal. Roman durfte nicht weiter alle Engel und Teufel herausfordern, um für jeden Preis sündhafte Reize und Impressionen zu empfangen, die ihm Lust und Laune machten und ihn auf einem anderen Stern als auf der Erde wandern ließen.

Über rumänische Kirchen und Kloster ist schon viel geschrieben und berichtet worden. Dies wäre allein schon eine Untersuchung wert. Hervorheben kann ich lediglich Harald Krasser, insbesondere über die Birthälmer Altartafeln, Vasile Cucu und Marian ªtefan über Kirchen und Klöster in der Bukowina und Juliana Fabritius - Dancu über die Kirchenburgen in Siebenbürgen. Ihre Arbeiten, die in den Verlagen Kriterion, Neuer Weg und Sport-Turism Veröffentlichung fanden, bildeten auch für mich eine gute Anschauung neben einer Reihe anderer Bildbände und Abhandlungen. So zum Beispiel der Bildband Kunstdenkmäler in Rumänien der Edition Leipzig 1986 und die Geschichte der Deutschen auf dem Gebiete Rumäniens. Aber was man sucht und wissen möchte, findet man zumeist nicht. Ich machte mir mit einem Bildlexikon mühsam klar, was Hängezwickel bedeuten, die den Übergang von quadratischen in Rundgewölbe bilden. Zugänglich waren mir auch Ion Buleis Kurze Geschichte Rumäniens, Fabinis Baudenkmäler in Siebenbürgen und Völkls Werk Rumänien, herausgegeben von der Südosteuropa - Gesellschaft München. An und für sich wollte ich nur über die Birthälmer Kirchenburg schreiben, wurde aber überredet, auch die moldauischen fassadenbemalten Kirchen und Kloster Horezu zu übernehmen. Zuvor hatte ich einen Probetext vorzulegen. Dieser war Die alte Eibe, zu lesen in meinem unlängst editieren Prosaband Die gefundene Stelle des Dichters. Der Aufgabe hatte ich mich dann zu stellen. Ich muss schon sagen, dass alles eine ziemliche Herausforderung für mich war. Zurückziehen mochten und konnte ich mich allein aus monetären Gründen nicht. Ich betrachtete es für mich als Ehre, obzwar durch einen glücklichen Zufall bewirkt, die rumänischen Themen für den Bildband, deren Kopien ich jetzt vorzeigen kann, bearbeitet zu haben. Während ich die moldauischen Klöster und siebenbürgischen Kirchenburgen schon in Augenschein genommen, fehlte mir aber von Kloster Horezu jegliche Bekanntschaft und jeder Schimmer dazu. Der Abgabetermin für die Texte, der 15. Mai 1998, rückte immer näher. Ich entschloss mich, da ich zu den VIII. Deutschen Literaturtagen in Reschitza war, unmittelbar danach Kloster Horezu aufzusuchen und eingehend zu recherchieren und zu erleben. In Begleitung und mit großer Unterstützung von Professor Cãpãtâna aus Brasov erreichte ich eine mehrtägige Aufnahme und Betreuung in allen Fragen. Der Aufenthalt im Kloster war für mich ein tiefes und bleibendes Erleben. Eine Reihe von Fotos und Postern in meinem Arbeitszimmer erinnern mich daran. Der Bertelsmann Verlag verlängerte den Abgabetermin für Horezu um zwei Wochen, so dass ich dann, wieder nach
Hause zurückgekehrt, den vorläufigen Text abfasste.
Der leere Sarkophag

Kloster Horezu

Hoher Respekt und Achtung vor dem Erbauer erfüllteinen, auch wenn man dem orthodoxen Glauben alsFremder gegenübersteht. Fürst Constantin Brâncoveanu wurde 1714 in Istanbul vor demtürkischen Sultan mit seinen vier Söhnen enthauptet,weil er sich weigerte, zum Islam überzutreten. Er hattein der abgeschiedenen Oltenia das Kloster erbaut und wollte dereinst dort bestattet sein. Aber der Sarkophagrumänischen Marmors, reich verziert ingeschwungenen Akanthusblättern, blieb leer.Ein ewiges Lämpchen brennt vor der Wand, welche ihn mit den Söhnen und seine Gattin Maria mit den siebenTöchtern zeigt. Der heiter anmutende Wechselgesangder Nonnen während der Messe läßt glauben, daß sichseither ein Vermächtnis erfüllt. Constantin, seineSöhne und sein Finanzminister Cantacuzino wurden1864 kanonisiert.Der Name Horezu soll von Eulenrufen stammen, die bei der Suche nach einem geeigneten Platz für das Klosterdort zu hören waren. Heute murmelt am Fuße des Klosterweges ein klares Bächlein zu Tal. Dasweitergeöffnete schmiedeeiserne Tor mit hohem Triumphbogen blieb Pferden und Fuhrwerkenvorbehalten; durch die Seiteneingänge rechts wie linkskamen Handwerker, Künstler und Mönche. ZwischenStreuobstwiesen und kleinen Äckern stiegen sie übereine gepfasterte Straße hinan, die von einer halbhohenMauer aus Flußsteinen gesäumt wird, zur Seiteknorriger Nußbäume. Den äußeren Klosterhof umringteine einst sechs Meter hohe Schutzmauer. Durch einen Torturm fällt der Blick zunächst auf dieFürstenresidenz, ein prachtvolles Ensemble säulen- und arkadengeschmückter Gebäude. Das Innere derKlosteranlage erreicht man duch einen zweiten, den Glockenturm. In der Mitte des von Nebengebäudenumgebenen Hofes erhebt sich die Kirche. Sie ist denHeiligen Constantin und Elena geweiht, in derenLebenszeit die Schlacht von Konstantinopel im Jahre341 n. Chr. fiel.Dank reicher und kunstvoller Steinmetzarbeit gilt derStifter, Fürst Constantin als Begründer derrumänischen Renaissance, des sogenanntenBrâncoveanu-Stils. Mit zahlreichen gedrungenen,immer anders ornamentierten Säulen- undArkadenschäften, mit eher geometrisch stilisierten

pfanzlichem Dekor statt Tiermotiven, mitAkanthusblättern an Basen und Kapitäl, erinnert derStil zwar an Mediterranes, wahrt aber zugleichorthodoxe Strenge. Man betritt eine entrückte Welt.Alles ist von einzigartiger, herrlich erhabenerSchönheit und innerer Wahrheit; und alles ist sogeblieben, wie es früher einmal war.Im Gewölbe der Vorhalle thront Jesus im Zentrum desWeltalls, um ihn herum Engel und Tierkreise. An denSeiten prangen größere und kleinere Abbilder vonGottesmutter, Engeln, Heiligen und Propheten, ihreKämpfe mit Teufeln; Thronbilder, Synoden, Szenen vonAdam und Eva. Das Jüngste Gericht ist in allerDeutlichkeit dargestellt, ebenso die unteren, eherunscheinbaren Fresken zeigen erstmals in derKirchenmalerei die fünf verschiedenen Höllen: dieEishölle der Tartaren, die Hölle der Angst mit demverheißenen biblischen Zähneklappern, die derbeißenden Würmer, der Finsternis und des Feuers,welche den Sündern an den Fußsohlen klebt. ImVorschiff sind noch Bilder von Propheten undPatriarchen, Szenen aus dem Alten Testament, alleHeligen, die Himmelsleiter, und in der Kuppel derLobgesang auf die Gottesmutter Maria. Im Hauptschifferhebt sich über dem Altar der aus Lindenholzgeschnitzte und vergoldete Ikonastas mit der Darstellungder Wurzel Jesse, und von der Decke leuchten die fünfWunder Jesu gleich einer Verkündigung.Über den Hof, vorbei an der Messe durch einensandsteinernen Empfangsbogen führt die Freitreppe mitarabeskem Tierkreisfries zum säulen- (jeder Schaft istanders kunstvoll gezogen und ornamentiert) undarkadenüberdachten Balkon und weiter in die Gemächer des Fürsten oder in den Glockenturm. Dortsind in jeder Himmelsrichtung unweit des Klosters nochSchituls, kleine Kirchen, gestiftet von ihm und seinerFamilie, jede einzelne für sich einer Betrachtung wert,zu sehen und zu bewundern.

Sarcofagul gol

Mãnãstirea Horezu

Un sentiment de înaltã consideratie si de respect faþã defondator ne cuprinde, chiar dacã suntem strãini de credinta ortodoxã. Principele Constantin Brâncoveanu,împreunã cu cei patru fii ai sãi a fost decapitat în 1714 la Constantinopol în fata Sultanului turc deoarece a refuzat sã treacã la islamism. În Oltenia izolatã de lume construise mãnãstirea în dorinta de a fi cândva înmormântat aici. Dar sarcofagul din marmura româneascã, bogat sculptat si ornamentat cu frunzã deacantã, a rãmas gol. O luminã vesnicã arde în fatã picturii murale care-l reprezintã cu fiii, cele sapte fiice si sotia lui, Maria. Rãspunsurile cu aer senin ale cãlugãrilor ne face sã credem cã i se îndeplineste oultimã dorintã. Constantin, împreunã cu fiii si vistiernicul sau Cantacuzino, au fost canonizati în 1864.Numele de Horezu s-ar datora strigãtelor de bufnite care au putut fi auzite cu ocazia cãutãrii unui loc potrivit pentru mãnãstire. Astãzi, de-a lungul drumului spre clãdire se face auzit murmurul unui pârâias. Poarta larg deschisã, din fier forjat, cu un arc de triumpf, a fost rezervatã cailor si cãrutelor. Prin intrãrile laterale veneau meseriasii, artistii si cãlugãrii. Printre livezi si ogoare mici ei urcau alãturi de nuci bãtrâni pe o stradã pavatã, însotitã de un zid scund. Curtea exterioarã a mãnãstirii e înconjuratã de un zid, pe vremuri înalt de sase metri. Prin poarta unui turn privirea cade deocamdatã asupra resedintei domnitorului, un ansamblu minunat de clãdiri înzestrate cu coloane si arcade. Interiorul asezãrii îl ajungem printr-un al doilea turn cu clopotnita. În mijlocul acestei curti înconjuratede clãdiri secundare, se ridicã biserica consacratã Sfintilor Constantin si Elena, în timpul domniei lor având loc bãtãlia de la Constantinopole, în 341 dupã Hristos. Datoritã sculpturii bogate si artistice, principele Constantin, fondatorul mãnãstirii, este considerat initiatorul asa numitului "Stil Brâncovenesc" al Renasterii romãnesti. Cu multitudinea coloanelor si arcadelor îndesate si tot altfel ornamentate, cu un decor mai degrabã de plante stilizate geometric decât cu motive de animale, cu frunzã de acantã la baza si capitel, stilul aminteste de ceva mediteranean, dar si respectã strictetea ortodoxã. Pãtrundem într-o altã lume. Totul este de o frumusete singularã, minunat de mãreata si de adevãr lãuntric. Si totul a rãmas cum a fost odinioarã. În bolta pronaosului troneazã Isus în centrul cosmosului, înjurul lui îngeri si zodiacul. În laturi, în splendoarealor, icoane mari si mici ale Maicii Domnului, îngerilor, sfintilor si profetilor, luptele lor cu dracii; scene cu întronãri, sinoduri, cu Adam si Eva. Cu multã exactitate se prezintã Judecata de Apoi; la fel frescele de mai jos si parcã mai putin importante, pentru prima datã în iconografie, prezintã cele cinci iaduri: iadul de gheatã al tãrtarilor, iadul fricii cu prezisa scrâsnire a dintilor, iadul muscãrii viermilor, iadul întunericului si cel al focului lipindu-se tãlpile pãcãtosilor. În pronaos se mai vãdicoane ale profetilor si patriarhilor, scene din VechiulTestament, scara lui Iacov iar în cupolã, acatistul MaiciiDomnului. În naos, deasupra altarului, se ridicã iconostasul sculptat din lemn de tei si aurit, prezentând genealogia lui Isus, iar din tavan strãlucesc cele cinci minuni ale lui Hristos, asemeni unei povestiri. Dincolo de curte, trecând pe lângã sala de mese, pe sub un arc deîntrare, o scarã ornamentalã cu o frizã cu arabescuri zodiatice duce spre un balcon cu coloane si arcade,fiecare din ele având alt decor în relief, pânã spre camerele principelui sau spre clopotnitã. De acolo se maivãd, aproape de mãnãstire si în orice directie, alte schituri sau bisericute, ridicate fie de domnitor, fie de familia sa, fiecare din aceste lãcasuri fiind demn de luatî n seamã.Amin.

Multumesc!

(Traducere de Georg Scherg)