Bei der festlichen Eröffnung sprachen Grußworte Carol König, Direktor der Minderheitendirektion des rumänischen Kulturministeriums, Josef Barna, seitens des Kreisrats Karasch - Severin und Karl Ludwig Lupsiasca, DFBB - Vorsitzender. Nach dem bereits erwähnten erste Vortrag folgte Carmen Elisabeth Puchianu, Fremdsprachen - Lehrstuhlinhaberin der
Kronstädter Universität und Schriftstellerin, die zum Thema "10 mal Literaturtage, aus der Anschauung einer in Rumänien lebenden und schreibenden Autorin" sprach. Hans Liebhardt aus Bukarest folgte mit "Stimme des Banater Berglands. Alexander Tietz und seine Landschaft". Der erste Tag endete mit eine Intervention von Dr. Doina Bogdan - Dascãlu, die Nichte Alexander Tietz diejenige Literaturwissenschaftlerin, die auch die Salaschbriefe zur Veröffentlichung bereitstellte.
Innerhalb dieses Tages wurden drei neue Ehrenmitgliederurkunden des Reschitzaer Kulturvereins überreicht. Für 5 Teilnahmen an den Literaturtagen wurden zu Ehrenmitgliedern Carol König, Hans Liebhardt und Joachim Wittstock.
Wie bereits in den vergangenen Jahren fand der zweite Tag seinen Beginn im "Arsenal" - Freizeitzentrum. Udo Peter Wagner von der Hermannstädter Uni sprach über Josef Puvak, Hans Liebhardt über "Georg Hromadka beim Neuen Weg" und der vor kurzem zum Dr. h.c. der Hermannstädter Universität promovierte Joachim Wittstock zum Thema "Aus siebenbürgischen Briefmappen: Einige Aufschlüsse über die neue Banater Literatur (nach 1950)". Der bundesdeutsche Schriftsteller Friedrich Engelbert laß Kloster- und Kirchenessays, die Temeswarerin Dr. Annemarie Podlipny - Hehn sprach über die Künstlerkolonie in Wolfsberg und Weidenthal und die Kreiskulturrätin Dr. Dana Antoaneta Bãlãnescu über "Die Geschichte in den Werken von Anton Breitenhofer und Georg Hromadka". Am selben Nachmittag, im Museum des Banater Montanigebiets, wo auch am Vortag die festliche Eröffnung stattfand, wurde die programmierte Lesung vollzogen. Carmen Elisabeth Puchianu, Friedrich Engelbert und Joachim Wittltock lasen aus ihren Werken. Einen festlichen Empfang mit Musik (das "Banater Bergland" - Trio), Tanz (die "Enzian"- DFBB-Tanzgruppe) und guter Laune rundete beim Sitz des DFBB den Tag ab. Literarische Reisen sind mittlerweile zu einem Begriff innerhalb der Literaturtage geworden. Diesmal ging es über Neumoldowa, entlang der Donau, nach Orschowa, die engere Heimat Otto Alschers. Mit der Orschowaer Veranstaltung wollte man auch das "Otto Alscher" - Jubiläumsjahr festlich abschließen, Jubiläumsjahr, das mit den Heimattag der Banater Berglanddeutschen, am 8. Oktober 1999, begonnen hatte. Innerhalb dieses Jubiläumsjahrs hat man des 55. Todestags (în Târgu Jiu, am 30. Dezember 1944) und 120. Geburtstags (in Perlaß / Jugoslawien, am 8. Januar 1880) des bekanntesten Banater Berglanddeutschen Schriftstellers gedacht. Das Jubiläumsjahr gab auch Anlaß dazu, daß der Reschitzaer Kulturverein mit Unterstützung des Kulturministeriums eine "Otto Alscher" - Medaille prägen ließ, die festlich anläßlich
des Rundtischgesprächs in Orschowa zum Abschluß der Literaturtage
an Alscher Forscher und Literaturtagefreunde verliehen wurde. Über
Otto Alscher selbst sprachen der Bibliothekar Constantin Juan Petroi aus
Orschowa, dem es zu Verdanken ist, daß Otto Alscher nicht im Orschowa
in Vergessenheit geriet, und Hans Liebhardt aus Bukarest. Begrüßt
wurden die Gäste auch durch den amtierenden Bürgermeister Dorin
Incã, der u.a. vorschlug, eine Otto Alscher - Büste in der
Stadt zu errichten. Er sei geneigt, das Gießen zu übernehmen,
man soll nur das Modell anfertigen. Mit dieser Schlußveranstaltung
fand die 10. Jubiläumsauflage der "Reschitzaer Deutschen Literaturtage"
ihr Ende, das Abschiednehmen voneinander fiel schwer, der einzige Trost
war nur, im kommenden Jahr wieder zum Stelldichein der rumäniendeutschen
Literatur nach Reschitza zu kommen. Ein Garant, daß diese auch 2001
stattfinden werden, war das heurige Gelingen!